Die Evolutionstheorie ist eine Glaubenslehre, die von ihren
Anhängern erwartet, daß sie auch vor dem Absurden nicht
zurückschrecken. Von Dr. med. Stephan Puls.

(kreuz.net)
Die Argumente für und gegen ein angebliches Entstehen der ersten
Lebewesen „von- selbst“ sind oft nur von Chemikern zu verstehen
und zu beurteilen.
Glücklicherweise gilt das nicht für alle Argumente. Nur drei Jahre
nach der Veröffentlichung des Werkes „On the Origin of Species“
von Charles Darwin im Jahr 1859 bewies der französische Arzt und
Mikrobiologe Louis Pasteur († 1895) mit einfachen Experimenten,
daß Leben nur aus anderem Leben entsteht: „Omne vivum ex vivo“ –
alles Lebende kommt aus Lebendem.
Pasteur entwickelte eine Apparatur, in der eine sterile Nährlösung
bei aufgeheiztem Ofen im sterilen Zustand gehalten wird. Keime aus
der Luft werden getötet. Die Nährlösung bleibt in diesem Zustand
unverändert.
Prof. Dr. med. Louis Pasteur
Seit man das weiß, pasteurisiert man Milch und andere
Lebensmittel. Durch Erhitzen tötet man Keime ab, ehe man die
Lebensmittel in Tüten füllt und verkauft.
Diese Maßnahme hat unzähligen Menschen das Leben gerettet. Sie
funktioniert darum so gut, weil es keine Urzeugung gibt.
Gut sterilisierte H-Milch kann Ewigkeiten stehen, ohne daß es in
ihr Lebewesen gibt. Das gilt, obwohl in H-Milch millionenfach
bessere Bedingungen für die Entstehung von Leben bestehen würden
als in der sogenannten Ursuppe, die von Evolutionisten als
Ausgangspunkt für die Entstehung des Lebens genommen wird.
Die Milch enthält anders als die Ursuppe zahllose komplexe
chemische Substanzen, die für Lebewesen notwendig sind.
Pasteurs Erkenntnisse wären für die Evolutionstheorie eigentlich
ein vernichtender Schlag gewesen.
Schematischer Aufbau der Versuchsapparatur, mit der Pasteur
die generatio spontanea – die Urzeugung – widerlegte
Bis ins 19. Jahrhundert wurde die „generatio
spontanea“ – die Spontanentstehung aus unbelebter Materie – von
Lebewesen bei Naturwissenschaftlern für selbstverständlich
angesehen.
Schon der griechische Philosoph Aristoteles († 322 v.Chr.) zog aus
der Beobachtung, daß feuchtes Material häufig und rasch von
Organismen besiedelt wird, den Schluß, daß Lebewesen aus
unbelebter Materie entstehen.
Dieser Glaube wurde und wird von der Evolutionstheorie heute noch
benötigt.
Man findet in Fachbüchern des 17. Jahrhunderts Beschreibungen, wie
man Mäuse aus feuchtem Getreide und schmutzigen Lumpen erzeugen
kann.
Die französische Akademie der Wissenschaften setzte für die
überzeugende Klärung der angeblich spontanen Entstehung von Leben
einen Preis aus. Pasteur gewann ihn aufgrund seiner Untersuchungen
und konnte auch die Fehler früherer Forscher erklären.
Doch die Theorie von der Spontanentstehung des Lebens sollte nicht
für immer in der Rumpelkammer der Wissenschaftsgeschichte
verschwinden.
Zwar müssen Evolutionstheoretiker zugeben, daß Leben heute nicht
mehr spontan entstehen kann. Aber auf der frühen Erde muß das
ihrer Ansicht nach anders gewesen sein – denn sonst wären wir
jetzt ja nicht alle hier.

Daß das nicht stimmen und Leben nicht von selber entstehen kann,
wußte schon der mittelalterliche Heilige und Kirchenlehrer Thomas
von Aquin († 1274).
Er definierte Leben als etwas, das sich selbst „bewegt“ – wobei er
den Ausdruck „bewegen“ in einem weiten Sinne versteht und darin
zum Beispiel die Fortpflanzung einschließt.
Pflanzen, Tiere und Menschen sind etwas grundsätzlich Anderes als
die Summe ihrer Bestandteile. Sie haben eine Seele – ein
Lebensprinzip –, welche diese „Bewegung“ hervorbringt.
Man könnte einwenden, daß das Leben am Anfang chemisch „einfacher“
gewesen sei und damit vielleicht leichter „von selbst“ hätte
entstehen können.
So hätten die Nukleinsäuren die Aufgabe der Eiweiße übernommen.
Oder die ersten Lebewesen seien eine Art Reaktionssysteme an
porösen Gesteinsoberflächen gewesen, wobei am Anfang nicht mehr
eine Ursuppe – ein Urmeer – sondern eine Art Ur-Pizza gestanden
wäre.
Doch mit solchen Argumenten wird das Problem nur verschoben und
sogar verkompliziert. Die Frage bleibt: Wann und wie erfolgte der
„Übergang“ zu dem Leben, das wir heute kennen?

Es gibt noch einen grundlegenderen Einwand: Wenn sich die
Naturwissenschaft zum Ziel setzt, das Beobachtbare und
Überprüfbare zu behandeln, dann sind solche Spekulationen keine
Wissenschaft mehr.
Die Veröffentlichung „Evolution:
Ein kritisches Lehrbuch“ – inzwischen in sechster Auflage
erschienen – vertieft die hier gebrachten Argumente. Eine
Rezension der fünften Auflage ist
hier einsehbar.